Die Hafner in Stammham

27. Januar 2024 Aus Von Heimatforscher

Aufzeichnungen in den Salbüchern Ludwigs des Gebarteten und Ludwigs des Reichen aus dem 15. Jahrhundert zeugen von den in Stammham ansässigen Hafnern und deren Pflichtabgaben. Eine außergewöhnlich erscheinende Figur im Stammhamer Gemeindewappen, ein Aquamanile, weist auf die Vergangenheit des Ortes als Hafnerort im Spätmittelalter hin.

Es handelt sich dabei um ein geschlossenes, tönernes Gießgefäß mit Henkel und Ausguss, welches zum Waschen der Hände bei Tisch oder beim liturgischen Brauch des Händewaschens während der Heiligen Messe diente. Von den in Deutschland bekannten anthropomorphen, also menschengestaltlichen Aquamanilen ist keines so gut erhalten und qualitätvoll wie das Stammhamer Exemplar, das dadurch auch in ganz Mitteleuropa einmalig ist. Das besonders reizvolle Erzeugnis mittelalterlichen Töpferhandwerks trat 1955 beim Kelleraushub für ein neues Haus zu Tage.
Bei Feldbegehungen auf den Äckern der Stammhamer Flur lassen sich noch heute viele zerscherbte Gefäße aus dem späten Mittelalter auflesen, von denen eine größere Auswahl in der gemeindlichen Vitrine zur Ansicht für die Bürgerinnen und Bürger ausgestellt ist.