Chronik Stammham-Appertshofen-Westerhofen
Bis ca. 2200 vor Christus Steinzeit
Funde wie Bohrer, Silexklingen und -schaber, Pfeilspitzen belegen bereits
die Anwesenheit von Menschen, die sich im Stammhamer Umland
niederließen.
Für die darauffolgende bronzezeitliche Epoche ist eine Besiedelung
durchgängig durch entsprechende Funde sowie Gräber nachgewiesen.
Ein kleiner Spangenbarrenhort, ein Radamulettanhänger, zwei
Griffplattendolche, ein Armreif, eine Sichel sowie ein Schwertgrab mit
Keramikbeigaben belegen auch dies eindrücklich.
Die Kelten schufen ca. 150 vor Christus wohl das imposanteste
Bodendenkmal auf Stammhamer Gemeindegebiet. Es ist mit 100×100
Metern quadratisch angelegt und ist die weit und breit am besten
erhaltene Viereckschanze. Im 19. Jahrhundert wurden keltische
Goldmünzen, die sogenannten Regenbogenschüsselchen,
in Westerhofen gefunden.
Ab ca. 80 n. Chr. hielten die Römer Einzug bis ins Altmühltal. In unserem
Ortsteil Westerhofen trat ein sensationeller Fund zutage. Eine
Prunkvilla, ausgestattet mit dem schönsten Mosaikboden Bayerns aus
dieser Zeit und zu bewundern in der Archäologischen Staatssammlung in München.
Haarnadeln, Bügelfibeln, Lanzen- und Pfeilspitzen und andere Funde
zeugen auch nach dem Niedergang des römischen Reiches von der sich
im frühen Mittelalter fortsetzenden Besiedelung unserer Region.
Im hohen Mittelalter, in etwa um 1200, soll die erste Kirche aus Stein
erbaut worden sein.
Abkürzungen:
S für Stammham
W für Westerhofen
A für Appertshofen
1296 S Erste urkundliche Erwähnung von Stammham
1304 W Erste urkundliche Erwähnung von Westerhofen
1350 A Erste urkundliche Erwähnung von Appertshofen, mit Ablass der
Gotteshäuser Pettenhofen, Hitzhofen und Appertshofen
1417 S Der „Sweiker“ von Gundelfingen der Jüngere verkaufte das Dorf
an die Brüder Friedrich und Kunrad Roßthaler zu Vohburg. Die Roßthaler wiederum verkauften Stammham noch im selben Jahr an Erhart den Muggenthaler von Sandersdorf.
1417 S Eintrag im Salpuch Ludwig des Bartigen über die Rechte und Pflichten
der Hafner in Stammham
1417 AW In diesem Salpuch zu Ingolstadt werden ebenfalls erwähnt
Apprechtshoven und Westerhofen
1434 AW Das Kloster Rebdorf erwirbt von den Muggenthalern Herrengeld und
Pfennigzins samt Haus bei der Kirche (späterer Pfarrhof bis 1967).
1444 A Appertshofen wird als Filiale von Kösching aufgeführt.
1446 S Herzog Albrecht erwirbt von den Muggenthalern die Güter u. alle
Rechte.
1450 S Herzog Albrecht überlässt seinen Besitz dem Ulrich von Laaber.
1456 S Diese Jahreszahl trugen die alten Kirchenglocken.
1484 S Stammham und Etting bilden ein Pflegegericht.
1503-05 S Einäscherung von Stammham
1508 S Johann Vettler, Pfarrer und Dechant, schenkt der Pfarrei die Kleckwiese
1510 S 5 Plastiken in der alten Stammhamer Kirche stammen aus dieser Zeit (Maria, Hl. Wolfgang, Hl. Stephanus mit den Steinen, Hl. Laurentius mit dem Rost, Hl. Georg mit dem Drachen)
1510 W Die Hl. Anna Selbdritt in der Kirche von Westerhofen
1549 A 1. eigener Priester in Appertshofen
1560 S Philipp Apian bezeichnet Stammham „als großes Dorf“.
1586 A Die Pest wütet in Appertshofen.
1587 A Untersagung der Pechbrennerei am Pechofenschlag Appertshofen
1590 W Die Familie Garzweiler erwirbt die Hofmark Westerhofen.
1618-48 Der 30- jährige Krieg
1637-48 S Einäscherung von Stammham im 30-jährigen Krieg
1638 W Die Hofmark Westerhofen wurde durch das Kriegswesen ruiniert und
unbewohnbar gemacht.
1641 W Westerhofen und Kasing wird von den schwedischen Truppen
niedergebrannt.
1650-70 A Von den Schweden teilweise eingeäschert (Die Kirche hat überstanden)
1677 S Die Kirche erhält 3 neue Altäre, in die die älteren Plastiken aus dem
Jahre 1510 einbezogen wurden.
1679 A Appertshofen erhält einen eigenen Kaplan.
1680 W St. Martin am Hochaltar von Westerhofen
1681 S Die älteste Wallfahrtskerze aus der Gemeinde Stammham in der
Wallfahrtskirche St. Salvator in Bettbrunn
1692 W Fam. Garzweiler verkauft die Hofmark an Johann Jakob Prugg.
1700 W Benedizierung von der Kirche und Friedhof in Westerhofen
1710 S Turmreparatur, jetzt barocker Turm
1710 A Erhebung der Filiale Appertshofen als selbständige Pfarrei
1737 A Grundsteinlegung für die neue Kirche, barocker Umbau und Neubau
der Pfarrkirche Appertshofen
1743 W Die Österreicher äschern Westerhofen ein.
1750 S Wasserleitung nach Hepberg
1756 S Eingliederung des Pflegegerichts Stamham-Etting in das Kastenamt Ingolstadt.
1758 S Stefanibruderschaft (zunächst „Liebesbund“, ab 1872 Bruderschaft)
1760 A Blütezeit der Drei- Hof-Messen
1798 S Die Kirchturmkuppel erhält ihre heute charakteristische Gestalt.
1803 S Das Pflegegericht Stammham-Etting (seit 1485) wird in das
Landgericht Ingolstadt eingegliedert.
1806 A Auflösung der Mautstelle in Appertshofen (nun Königreich Bayern)
1808 W Franz von Schmid ist der letzte Schlossherr.
1812 S Im Rußlanfeldzug fallen 6 Stammhamer (Gedenktafel in der alten
Kirche).
1823 W Die Hofmark Westerhofen wird aufgelöst.
1830 W Eingliederung von Westerhofen nach Stammham
1850 A Seit 1850 Schule in Appertshofen
1856 W Auffindung des Mosaikbodens in Westerhofen
1858 W Auffinden der Regenbogenschüsselchen
1860 S Eingemeindung des Neuhau (siehe 1933)
1868 S Schulhausneubau in Stammham
1870 S Erste Dampfsäge
1871 SW Deutsch-französischer Krieg: 13 Teilnehmer bekannt, Opfer aus
Stammham unbekannt,
aus Westerhofen: 1 Gefallener Joseph Oblinger +31.8.1870
1873 W Cholera in Westerhofen – 17 Tote
1873 S Die Raubmörder Gump und Gänswürger suchen Stammham heim.
1876 A Bau des 2. Schulhauses (Lehardl, später Gastwirtschaft Eberl)
1879 W Präzisierung des Eingemeindungsvertrages Stammham-Westerhofen
1901 S Hl. Anna Schäffer verbrüht sich im WAF Forsthaus Stammham.
1902-04 Tiefgreifende Erneuerung der Kirche
1902 W Innenrestaurierung der Kirche in Westerhofen
1906-07 A Bau des neuen Schulhauses in Appertshofen
1917-20 S Der „Schlössler“ Kaspar Forster betrieb den ersten Kalkofen, und um
1920 Matthäus Weber ein Kalkwerk.
1921-22 S Elektrifizierung in Stammham
1923-24 A Eletrifizierung in Appertshofen
1923-24 S Abfindung der Wittelsbacher
1930 A Schönbrunn verlässt die Pfarrei Appertshofen.
1932 A Erste Benzin – Tankstelle in Appertshofen (Esso)
1933 S Durch Beschluss v. 11.01.1933 wird der Neuhau rückwirkend zum 01.07.1860 der Steuergemeinde Stammham einverleibt.
1935 SW Das Vermögen der Ortschaften Stammham und Westerhofen wird von der politischen Gemeinde übernommen.
1935-38 SA Autobahnbau
1937 S Das Högnerhäusl brannte durch Blitzschlag (27.08.37). Der Wirt Friedrich Schmidtlehner kam dabei mit 57 Jahren ums Leben.
1945 S Beschießung von Stammham durch die Amerikaner am 25.April. Fünf
Todesopfer: Hofmeier Maria, Lins Maria, Grabmann Anton,
Niemczeijk Margarete, unbekannter Soldat
1946 S Bau der Kindergartenbaracke unter Pfarrer Schreiner (18.11.46)
1948 Währungsreform (21.6.48)
1950 S Zwei neue Glocken für Stammham
1952 S Letztes Stefanirennen
1953 A Krokodilfund in Appertshofen (Knochenreste aus der Tertiärzeit)
1954 S Priesterweihe von Herrn Johann Hofmeier
1954 S Bau des Schwesternhauses an der Kindergartenbaracke (22.12.54)
1954 A Ankauf von drei fertigen Glocken v. der Fa. Czudnochowsky aus Erding
1954 SAW Erster Fernsehempfang
1955 S Wasserleitung fertiggestellt
1955 S Altes Trinkgefäß gefunden, ein sehr bedeutendes Aquamanile
1957 SA Wasserlieferungsvertrag mit der Gemeinde Stammham
1958 S Neue große Glocke St. Stephanus für Stammham
1958 SA Unwetter, großer Windbruch (17.7.) 234000fm Holz geworfen lt.WAF
1958 S Neuanlage Friedhof Stammham
1961 A Kanalbau und Teerstraßen in Appertshofen
1961 A Neuanlage Friedhof Appertshofen
1962 W Zwei neue Glocken für Westerhofen
1962 A Flurbereinigung in Appertshofen
1962 A Das „Manterl“ wird Baugebiet
1963 S Kindergarten-Neubau
1964 SAW Umpfarrung der Filialkirche Westerhofen von Appertshofen nach Stammham
1964-66 S Neubau der Volksschule „Am Steinhaus“
1965-68 A Innenrestauration der Kirche Appertshofen durch Georg Löhnert Ing.
1967 S Auflösung der Gendarmerie-Station in Stammham (Kuhn-Haus)
1969 A Auflösung der Schule in Appertshofen 1.- 6. Klasse Stammham / 7. – 9. Lenting
1972 SAW Gebietsreform: Auflösung des Landkreises Ingolstadt;
Stammham und Appertshofen kommen zum Landkreis Eichstätt.
1973-75 S Neubau Kirchenschiff, das den barocken Altbau integriert (Pf. Kliegl)
1975 S Konsegration der erweiterten Pfarrkirche durch Bischof Rudolf Graber 2.April
1976 S Gründung der Stammhamer Blaskapelle
1975 A Kirchen – Außenrenovierung
1978 SA Am 1. Mai Eingemeindung von Appertshofen; Verw. Gem.
Lenting mit den Gemeinden Lenting, Hepberg, Stammham, Wettstetten.
Sitz der VG: Lenting
1978-79 S Die Wasserversorgung wird saniert, Verbindungsleitung zur Wasserversorgung nach Lenting
1980 S Stammham wird wieder selbständige Gemeinde.
1981 S Erweiterung der Volksschule Stammham
1983 A Sanierung der Wasserversorgung Appertshofen
1984 A Einweihung des neuen Kriegerdenkmals
1990 S Bau der Flurkapelle am Kapellenweg
1985 W Außenrenovierung der Pfarrkirche Westerhofen
1987 S Bau des neuen Feuerwehrhauses
1987 A Umbau der alten Schule zum Kindergarten St. Marien (20.9.87)
1991 A Bau der Marienkapelle in Appertshofen
1996 S Einweihung Kindergarten Flohkiste, St. Florian Str. 5
1998 A Bau Feuerwehrhaus in Appertshofen
2000-05 SA Bau der ICE-Trasse , erste Testfahrten auf der Neubaustrecke (2005)
2014 A Einweihung neuer Kindergarten auf ehem. Pfarrhof Areal (11.3.14)
2018 S Traditionsgasthaus Lukas schließt (30.6.18)
2020 S Einweihung neues Rathaus (21.3.20)
2023 S Einweihung Kindergarten „Purzelbaum“ Wittelsbacher Str.7
2020-22 Corona Epidemie (ab 8.3.20 in Deutschland)
2024 A Außenrenovierung mit Kirchturm Pfarrkirche Appertshofen