Waldwanderung auf historischen Pfaden

Waldwanderung auf historischen Pfaden

18. August 2025 Aus Von Heimatforscher

Großes Interesse fand die Waldwanderung der Geschichtsfreunde Stammham im Waldgebiet Neuhau. Hubert Krenzler, der leitende Forstbeamte der Stadt Ingolstadt und Alfred Mödl, Kenner der regionalen Kriegsereignisse des vergangenen Jahrhunderts, führten die vielen Teilnehmer sehr engagiert und kurzweilig durch den Forst.

Nach einer hochinteressanten Einführung in die Besitzgeschichte des Neuhaus startete die Wanderung auf dem alten Schelldorfer Weg durch ein malerisches Buchenaltholz mit Kennzeichnungen für sog. Biotopbäume, welche Lebensräume für bestimmte Tierarten wie z.B. Spechte bieten.

Nur wenige hundert Meter weiter Richtung Schelldorf erfuhren die Teilnehmer mehr über die markanten, von Menschenhand geschaffenen Mulden und Erdanhäufungen, die an Erzschürfstellen der Kelten denken lassen. Auch fanden sich an diesem historischen Ort einige römische Objekte, wie z.B. Schlüssel, Axt, Fibel und Schere, die auf die spätere Nutzung des Geländes auch durch die Römer hinweisen.

Der Weg führte vorbei an einer mächtigen Eiche, die einen Blitzschlag überlebt hat und Lebensraum für viele Insekten und Käfer darstellt, andernorts z.B. auch für den bekannten Hirschkäfer.

Spannender Höhepunkt war im Anschluß das Aufsuchen einer Flugzeugabsturzstelle vom 13. April 1945 kurz vor dem Ende des 2. Weltkriegs. Hubert Krenzler und Alfred Mödl, deren Großväter und auch Väter noch als Zeit-zeugen selbst vor Ort waren, berichteten eindrücklich

von diesem für die örtlichen Bewohner besonderen Ereignis. Alfred Mödl, der sich hierzu einmal mehr als Experte präsentierte, zeigte anhand eines von seinem Vater abgeschraubten Originalteils den genauen Typ der abgestürzten Maschine auf und berichtete in der Folge auch noch über die damaligen, in der Nähe liegenden Einmarschwege der Amerikaner.

Auf dem Rückweg trafen die geschichtsinteressierten Wanderer noch auf das einzige Stammhamer Geotop, eine Ponordoline, eine Vertiefung im Gelände, welche wohl durch Verwitterung und Einstürze von Hohlräumen im Untergrund entstanden ist. Das Areal wird als Gewässer der 3. Ordnung eingeordnet und ist wegen der Absturzgefahr und zur Verhinderung von Missbrauch durch Abfallentsorgung durch einen hohen Zaun gesichert.

Die Geschichtsfreunde Stammham bedanken sich sehr herzlich bei  Hubert Krenzler und Alfred Mödl für Ihre umfassende Vorbereitung und spannende Führung. Die nunmehr dritte Waldwanderung war ein großer Erfolg, die fast sechzig Besucher und Besucherinnen, auch aus benachbarten Gemeinden, gaben lautstarken Applaus.